

Was ist Regenerationsmedizin?
“Da kann man nix machen”!? – DU schon. Mit der Regenerationsmedizin
Warum die Medizin ein zweites Buch braucht
Die moderne Akutmedizin ist eine der größten Erfolgsgeschichten der Menschheit: Infektionen, Traumata, Notfälle — all das beherrscht sie mit höchster Präzision. Doch gleichzeitig hat sich eine neue Pandemie entwickelt: chronische Erkrankungen, die heute über 80 % der Gesundheitslast ausmachen und zunehmend jüngere Menschen betreffen.
Das Problem ist jedoch nicht das medizinische System selbst — sondern das Paradigma, auf dem es beruht. Akutmedizin ist gebaut für Infektionen, Verletzungen und klar umrissene Defekte. Chronische Krankheiten hingegen sind keine Defekte, sondern Resultate langfristiger biologischer Anpassungsprozesse. Sie entstehen aus dynamischen Wechselwirkungen zwischen Energiehaushalt, Immunsystem, Nervensystem, Lebensstil und epigenetischer Speicherung.
Die Regenerationsmedizin setzt genau hier an. Sie versteht Gesundheit nicht als Zustand, sondern als Fähigkeit zur Anpassung — und Krankheit nicht als Schicksal, sondern als blockierte Regeneration. Sie formuliert ein systematisches Rahmenwerk, das die Lücke zwischen moderner Biologie, Lebensstilwissenschaft und menschlicher Erfahrung schließt.
1. Energie ist Gesundheit: Warum mitochondriale Ökonomie der Schlüssel ist
Die zentrale These der Regenerationsmedizin lautet:
Der Zustand des mitochondrialen Energiesystems bestimmt Gesundheit, Krankheit und Regenerationsfähigkeit.
Mitochondrien erzeugen 90 % des ATP, orchestrieren Immunantworten, steuern Neuroplastizität und beeinflussen nahezu jede Form von Zellkommunikation.
Die Forschung zeigt, dass chronische Erkrankungen — egal ob metabolisch, immunologisch oder neuropsychiatrisch — gemeinsame Wurzeln haben:
- gestörter Elektronenfluss
- reduktiver/oxidativer Stress
- chronische Glykolyse
- inflammatorische Set-Points
- reduzierte mitochondriale Netzwerke
Das Energy Resistance Principle (ERP) beschreibt dies als energetische Engpassdynamik:
Wenn Elektronenfluss (f) sinkt und Energiepotential (EP) steigt, steigt die energetische Resistenz (eR).
Hohe eR = Krankheit
Niedrige eR = Regeneration
Diese Sichtweise macht verständlich, warum so viele unterschiedliche Diagnosen dieselben Mechanismen teilen — und warum gezielte Lebensstilimpulse oft tiefere Effekte haben als pharmakologische Einzelmaßnahmen.
2. Mitohormesis: Der biologische Lernmechanismus der Regeneration
Regeneration ist kein passiver Reparaturvorgang — sie ist ein aktiver Lernprozess des Organismus.
Dieser Lernprozess wird biologisch als Mitohormesis umgesetzt.
Mitohormetische Stimuli:
- Bewegung (intensiv & moderat)
- Kälteexposition
- Hitze
- Hypoxie
- Fasten
- Sonnenlicht / Infrarot
- psychosoziale Sicherheit und Verbundenheit
Sie erzeugen kontrollierte Stresssignale (ROS, AMP/ATP-Ratio, NAD⁺-Shifts), die in der Zelle Programme aktivieren wie:
- PGC-1α → Mitochondrienbiogenese
- Sirtuine → Reparatur & Langlebigkeit
- Mitophagie → Entsorgung defekter Organellen
- Fusion/Fission → Netzwerkoptimierung
Wichtig:
Mitohormesis funktioniert nur, wenn Stress + Ressourcen im richtigen Verhältnis stehen.
Ressourcen sind: Schlaf, Mikronährstoffe, Wärme, Nahrung, soziale Resonanz, Ruhe.
Zu viel Stress → Degeneration
Zu wenig Stress → Degeneration
Die richtige Dosis → Regeneration
3. Das neuro-immun-metabolische Netzwerk: Die drei „selbstsüchtigen“ Systeme
Ein entscheidendes Modell der Regenerationsmedizin ist das der three selfish systems:
- Nervensystem
- Immunsystem
- Stoffwechsel
Diese drei Systeme:
- sind eng vernetzt,
- kommunizieren über Hormone, Zytokine und Metabolite,
- kämpfen ständig um Energie („selfish competition“).
Beispiele:
Chronische Entzündung zieht Energie vom Gehirn ab → Fatigue, Brain Fog
Chronischer Stress zieht Energie vom Immunsystem ab → Infektanfälligkeit
Metabolische Dysregulation erzeugt Entzündung → neuroendokrine Störung
Gesundheit entsteht, wenn alle drei Systeme flexibel regulieren können.
Krankheit entsteht, wenn eines der Systeme chronisch „gefangen“ ist — überaktiviert (B) oder erschöpft (C).
Dieses Modell erklärt, warum so viele Patienten multiple Symptome in verschiedenen Organen haben, obwohl die Ursache systemisch ist.
4. Epigenetische Speicherung: Chronisch krank und chronisch gesund sind gelernte Zustände
Das Paper beschreibt ausführlich die drei großen biologischen Gedächtnisse:
- Metabolisches Gedächtnis
(Fettsäureprofile, Redoxstatus, mitochondriale Signaturen) - Immunologisches Gedächtnis
(T-/B-Zellprägung, Inflammationsmuster) - Neuronales Gedächtnis
(Stressmuster, Trauma, Verhalten, Lernen)
Jede alltägliche Entscheidung hinterlässt epigenetische Spuren:
Schlaf, Ernährung, Bewegung, soziale Resonanz, Atemmuster, Gedanken → alle modulieren Genexpression.
Wichtig:
Diese Muster sind reversibel – durch gezielte Reprogrammierung über Mitohormesis, Verhalten, Biochemie und Beziehung.
Darum gilt:
Chronisch krank ist nicht statisch. Chronisch gesund ist erlernbar.
5. Lebensstil als endogene Pharmakologie
Gewohnheiten wirken wie Medikamente — nur umfassender.
Die Regenerationsmedizin nutzt bewusst die „sieben Ärzte“:
- Dr. Bewegung
- Dr. Nahrung
- Dr. Atmung
- Dr. Naturkraft
- Dr. Verbindung
- Dr. Story (Mindset/Narrative)
- Dr. Pharma (begleitend, nicht ersetzend)
Jeder dieser „Ärzte“ moduliert mitochondrial-epigenetische Signalkaskaden.
Alltagsentscheidungen sind also biochemische Interventionen.
6. Mentorship: Das fehlende Bindeglied im Gesundheitssystem
Die wissenschaftlichen Mechanismen sind bekannt — doch ihr Transfer in den Alltag scheitert oft.
Hier setzt die Regenerationsmedizin an: Mentorship ist die klinische Implementierungsebene.
Mentoren:
- helfen, Verhalten neurobiologisch stabil umzubauen
- übersetzen Biologie in konkrete Handlungen
- erzeugen Kohärenz (Comprehensibility, Manageability, Meaningfulness)
- stärken Selbstwirksamkeit
- nutzen Prinzipien wie Self-Determination Theory, Motivational Interviewing, Salutogenese
- begleiten den Lernprozess, bis Verhalten automatisiert ist
Regeneration ist also nicht nur Biologie — sondern ein pädagogisch-psychobiologischer Prozess.
7. Gesundheit ist messbar: Objektive Marker der Regenerationsmedizin
Das Paper identifiziert konkrete Parameter für chronische Gesundheit:
- VO₂max → mitochondriale Kapazität
- Insulin & TyG-Index → metabolische Flexibilität
- hsCRP, TNF-α → inflammatorische Aktivität
- Resolvine → Heilungsfähigkeit
- HRV → neurovegetative Flexibilität
- Cortisol-Tagesrhythmus → HPA-Regulation
Diese Marker bilden die funktionelle Signatur eines Menschen.
Sie ermöglichen Diagnostik, Monitoring und präzise Therapieplanung.
Key Learnings
- Regenerationsmedizin ist das erste systematische Modell für chronische Gesundheit.
- Mitochondriale Kapazität ist der zentrale Engpass für alle regenerativen Prozesse.
- Mitohormesis ist der biologische Mechanismus, der diesen Engpass erweitert.
- Die drei „selfish systems“ erklären multisystemische Symptome chronischer Erkrankungen.
- Epigenetik speichert Gesundheits- oder Krankheitszustände — und kann gezielt umprogrammiert werden.
- Alltagsentscheidungen wirken wie ein endogenes Medikament.
- Mentorship ist die praktische Umsetzungsebene der Regenerationsmedizin.
- Gesundheit ist messbar und objektiv steuerbar — über mitochondriale, metabolische und neurovegetative Marker.
Quellenangaben:
Keferstein, G., Wesseling, C., Höhfeld, D., Sauren, J., Walde, D., Hoffmann, L., Wilting, R., & Stenzel, J. (2025). Regenerative Medicine: A System for Chronic Health. Preprints.org. https://doi.org/10.20944/preprints202510.2117.v1
Wenn du sofort mit deiner Regeneration beginnen willst:
Beginne deine Regeneration sofort und von Zuhause
Mit der MOJO Startrampe erhältst du sofort die 10 wichtigsten und wirksamsten Methoden für mehr Lebensenergie, Kraft und Regeneration





Naturheilpraxis Dr. Röss
Ich habe Herrn Dr Keferstein im united to heal Kongress gehört und würde mich für weitere Information interessieren ,
Danke und beste Grüße Iris Roess
Hi Iris,
Klar, schreib einfach eine Email info@mojo-institut.de oder ein Infogespräch auf unserer Website buchen.
Ein Tipp, wie man das alles behalten kann? (Denk-Smiley) (Fragezeichen-Smiley)
Vielen Dank für all diese wertvollen Informationen.
Der Abschnitt zwischen den letzten beiden Grafiken hat eine sehr kleine Schrift.
MOJO Mantra: Der Lernprozess in drei Schritten
Unser MOJO Mantra fasst den idealen Lernprozess zusammen und betont die Bedeutung von Wiederholung und Weitergabe des Wissens.
Mache es einmal: Erlebe das Gelernte. Setze es in die Praxis um und sammle erste Erfahrungen.
Mache es beim zweiten Mal besser: Reflektiere deine Erfahrungen und verbessere dich und den Prozess. Nur, wenn man sich und seine Ideen herausfordert findet man heraus was wirklich wertvoll ist und was Kokolores ist.
Bringe es beim dritten Mal jemandem bei: Teile dein Wissen mit anderen. Nur wenn du in der Lage bist, es weiterzugeben, hast du es wirklich verinnerlicht.
Danke 🙂