Ketogene Ernährung als metabolische Therapie bei bipolarer Störung

Medizinisch und praktisch begleitete ketogene Ernährung bei bipolarer Störung

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Stoffwechselgesundheit ist Gehirngesundheit. #BrainEnergy #KetoBrain
– Prof. Chris Palmer, Harvard University

Unsere Partner

Bisherige Ergebnisse

eine retrospektive Analyse von Danan et al. 2022 liefert einige Hinweise darauf wie eine ketogene Ernährung bei bipolarer Störung wirken könnte.

100%

verbesserten ihre Symptome

43%

erreichten eine klinische Remission

64%

reduzierten ihre Medikamente

96%

haben Gewicht verloren

standing on the shoulders of giants

Ein Überblick über die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse

Morris 2020
Danan 2022
Campbell 2023

In einem aktuellen Review Paper im International Journal of Neuropsychopharmacology[1] wurden die aktuellen Erkenntnisse über die neuroprotektiven, entzündungshemmenden und metabolischen Wirkungen der ketogenen Therapie bei neuroprogressiven Störungen untersucht. In der Studie werden die folgenden Mechanismen vorgeschlagen, durch die eine ketogene Ernährung die Gehirnfunktion verbessern kann:

  • Verringerung der Neuroinflammation
  • Verringerung des oxidativen Stresses
  • Verbesserung der mitochondrialen Funktion
  • Verbesserte Regulierung von Neurotransmittern

[1] https://academic.oup.com/ijnp/article/23/6/366/5731399

In Frontiers in Psychiatry[1] wurde letztes Jahr eine retrospektive Analyse von Danan et al. veröffentlicht, in der die ketogene Therapie bei 28 Patienten mit bipolarer Störung, schizoaffektiver Störung und schwerer depressiver Störung untersucht wurde. Die Studie ergab einen unerwarteten psychiatrischen und metabolischen Effekt:

  • Bei 100 % der Patienten verbesserten sich die Symptome
  • 43 % der Patienten erreichten eine klinische Remission
  • 64 % der Patienten wurden mit weniger Medikamenten entlassen
  • 96 % der Patienten verloren Gewicht

[1] https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyt.2022.951376/full

Im Oktober 2023 wurde ein Preprint[1] einer Pilotstudie veröffentlicht, in der Forscher der Universität Edinburgh die ketogene Therapie bei 27 Patienten mit bipolarer Störung untersuchten. Die Forscher erzielten die folgenden klinischen, metabolomischen und MRS Ergebnisse:

  • Verringerung von Glutamat (ein erregender Neurotransmitter, der in die Pathogenese der bipolaren Störung involviert ist und ein mutmaßlicher Marker für Medikamente gegen epileptische Anfälle ist)
  • Verringerung von Laktat (ein Marker für mitochondriale Dysfunktion)
  • Verbesserung psychiatrischer Symptome bei 1/3 der Teilnehmer (Ketonspiegel korrelierte mit verbesserter Stimmung und Energie sowie geringerer Angst und Impulsivität)
  • Verbesserte kardiometabolische Risikoparameter bei der Mehrheit der Teilnehmer, 95% verloren signifikant an Gewicht
  • Mehr als 1/3 der Teilnehmer entschied sich dafür, die ketogene Diät nach Abschluss der Studie fortzusetzen

[1] https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.10.23.23297391v1

Was ist KetoBrain?

KetoBrain ist ein Mentoring Programm zur Ketogenen Metabolischen Therapie bei bipolarer Störung.

Warum?

Ketogene Diäten werden seit den 1920er Jahren als wirksame Stoffwechseltherapie bei therapieresistenter Epilepsie eingesetzt. Bipolare Störung wird mit vielen der gleichen Medikamenten (Antikonvulsiva) behandelt wie Epilepsie. Es gibt jedoch nur wenige Studien über die Auswirkungen einer ketogenen Diät bei bipolarer Störung. Darüber hinaus ist die Ketose bekannt für ihre neuroprotektive Wirkung, und hat somit therapeutisches Potential bei bipolarer Störung.

Wie?

Jeder KetoBrain Patient wird von einem beratenden Psychiater, einem Arzt für Regenerationsmedizin, und einem spezialisierten Diätassistenten betreut, um sicherzustellen, dass das Programm sicher, wirksam und auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten ist.

Alle zwölf Teilnehmer erhalten eine ausführliche Eingangsdiagnostik und praktische Einführung, digitale und persönliche Begleitung, Geräte zur Keto-Diagnostik, sowie eine ausführliche Abschlussdiagnostik.

Für wen?

Sie müssen die Diagnose einer bipolaren Störung Typ 1 oder 2 haben.
 
Sie müssen seit drei Monaten keine schweren Stimmungsschübe (schwere Depression mit einer Dauer von mindestens zwei Wochen oder Hypomanie/Manie mit einer Dauer von mindestens einer Woche) mehr erlebt haben.
 
Sie müssen zwischen 18 und 70 Jahre alt sein.
  
Sie müssen in der Lage sein, Deutsch zu sprechen, zu lesen und zu verstehen.

Sie dürfen kein Veganer/Vegetarier sein.

Sie müssen an zwei Terminen (Montage) nach Hennef/Sieg kommen und sich 12 Wochen auf die Umsetzung der Ernährung fokussieren.

Die Ernährung

12 Wochen ernähren sich alle Teilnehmer so, dass ihr Zellstoffwechsel auf die Ketose umspringt und sich der Gesamtstoffwechsel in einem therapeutischen ketogenen Zustand befindet.
Dieser Zustand wird täglich gemessen und mit dem Arzt und Ernährungsberater abgestimmt.

Die Ernährung ist strikt und sieht unter 20g Kohlenhydrate pro Tag, sowie 70% der Ernährung aus gesunden tierischen Fetten vor.

Das Team

Dr. Gerrit Keferstein

Arzt

Dorin Walde

Sportwissenschaftlerin

Louis Schreel

Ernährungswissenschaftler i.A.

Joshua Sauren

Sportwissenschaftler

Ablauf

START

Kickoff Event

Einführungsveranstaltung vor Ort inkl. ärztlicher Diagnostik und Ernährungsberatung

Live Monitoring

Arzt und Ernährungsberater sichten Ernährungsprotokolle wöchentlich und geben Live Feedback.

Digitale Begleitung

Einmal wöchentlich findet ein Gruppencall mit allen Teilnehmern statt und ein digitales Handbuch führt durch alle Details

Abschlussdiagnostik

Mit einem erneuten gemeinsamen Event vor Ort wird nach 12 Wochen das Programm beendet.
ENDE

Häufige Fragen

Zum Auftakt erheben wir mit den Teilnehmern sowohl subjektive Gefühlszustände mittels Fragebögen (u.a. Hamilton Score), als auch objektive Messungen (Herzratenvariabilität, Bioimpedanz, Blutdruck, Atemgasanalysen) und Labordiagnostische Marker (Stoffwechselparameter, Entzündungsparameter). Diese Diagnostik wird sowohl am Anfang als auch am Ende durchgeführt.
Während der 12-wöchigen Programmphase erhalten die Teilnehmer Zugang zu unserem digitalen KetoBrain Portal. Dort finden sich Rezepte und konkrete Anleitungen, sowie ein Forum für den regen Austausch. Einmal pro Woche findet ein gemeinschaftler Call per Video statt, der von einem Ernährungswissenschaftler geleitet wird. Dabei geht es um konkrete praktische Umsetzungsfragen, aber auch um emotionale Themen im Kontext von Veränderungsprozessen.
Nein. Auf gar keinen Fall. Die ketogene Ernährung wird therapiebegleitend durchgeführt und alle Teilnehmer bleiben in ihrer bisherigen psychiatrischen Betreuung. Wir haben einen beratenden Psychiater im Team. Dieser wird aber nur beratend zur Seite stehen. Jede Therapieumstellung wird mit den individuellen Psychiatern erarbeitet. Auch eine Teilnahme an dieser Studie muss mit dem betreuenden Psychiater besprochen werden.

Energie ist der anfang von allem

Vereinbare jetzt deinen Termin für ein persönliches Gespräch.

Für Patienten

Unser Team beantwortet alle Fragen für dich und kann direkt klären, ob du für die Studie in Frage kommst.

Für Zuweiser

Mit Dr. Gerrit Keferstein kannst du besprechen, ob KetoBrain für deine Patienten in Frage kommt

Mythen und Misverständnisse

Bisherige Studien zeigen, dass einige Patienten ihre Medikation reduzieren können oder sogar ihre Krankheit in Remission bringen können. Bei manche Patienten bleiben diese Ergebnisse jedoch aus, und es ist wichtig zu sehen, dass sich unser wissenschaftliches Verständnis noch in einem sehr frühen, unvollständigen Stadium befindet.
Dieses Ergebnis mag zwar erwünscht sein, ist aber nicht für jeden Realität. In unser Studie zielen wir ausdrücklich nicht darauf ab, die Medikamente zu reduzieren.
Wir bitten jeden Patienten um eine 3-monatige Teilnahme. Nach Beginn der Diät dauert es in der Regel 1 bis 3 Monate, um festzustellen, ob die Diät hilft. Die Einführung der ketogenen Diät erfordert viele Änderungen im Lebensstil des Patienten und viele Veränderungen des Stoffwechsels, die Monate in Anspruch nehmen.
Bei viele Menschen hat eine ketogene Ernährung keine negativen Auswirkungen auf die Blutfettwerte. Typische Ergebnisse sind stabile LDL-Cholesterinwerte, ein Rückgang der Triglyzeride (gut) und ein Anstieg des HDL-Cholesterins (ebenfalls gut). Bei manchen Menschen steigt das LDL-Cholesterin als Reaktion auf eine Keto-Diät jedoch erheblich an. Dies kann durch eine Änderung der Fettarten in der Ernährung korrigiert werden, oder es kann ein Zeichen sein, die Ernährung ganz um zu stellen.