Steuerrechner

Dieses Tool wurde speziell entwickelt, um Unternehmerinnen eine umfassende und fundierte Bewertung der Wirtschaftlichkeit ihrer Dienstleistungsangebote zu ermöglichen. In einer dynamischen Marktlandschaft ist die Fähigkeit, wirtschaftliche Aspekte präzise zu kalkulieren, entscheidend für nachhaltigen Erfolg. Unser Tool bietet eine detaillierte Berechnung aller relevanten Steuern und Kosten sowie eine klare Übersicht über den tatsächlichen Profit eines Dienstleistungsangebots. Unternehmerinnen erhalten dabei eine transparente Darstellung der Einnahmen, Ausgaben und Abgaben in einem interaktiven Kuchendiagramm.

Einsatz des Tools für maximalen Mehrwert

Das Tool erlaubt es, Schlüsseldaten wie Bruttoumsatz, Lohnkosten, Zeitaufwand und weitere Kosten einzugeben, um sofortige Ergebnisse zu erhalten. Diese Ergebnisse zeigen, ob der angestrebte Profit erreicht und die Wirtschaftlichkeitskriterien erfüllt sind. Unternehmer können bei Bedarf Anpassungen vornehmen und verschiedene Szenarien durchspielen. Damit lassen sich Dienstleistungen optimal anpassen und die Wertschöpfungspotenziale maximieren. Das Tool ist ideal für den Einsatz in der Planungs- und Kalkulationsphase sowie für die kontinuierliche Optimierung bestehender Angebote.

Hintergrund der Berechnungen und Lernmöglichkeiten

Unsere Berechnungen basieren auf realistischen Steuer- und Abgabensätzen sowie wirtschaftlichen Kennzahlen, die ein klares Bild der gesamten Wertschöpfungskette geben, vor allem im Kontext einer hohen Staatsquote, geben. Durch die detaillierten Einblicke in die Zusammensetzung von Kosten, Abgaben und Profiten lernen Nutzer die wichtigsten Stellschrauben für ein profitables Angebot kennen. Besonders die Wirtschaftlichkeitsprüfung mit klaren Kriterien hilft dabei, gezielt Maßnahmen zur Gewinnsteigerung und Kostensenkung zu identifizieren.

Die Staatsquote

Ein wichtiger Faktor, der bei der ökonomischen Kalkulation häufig völlig außer Acht gelassen wird, was zu großen Fehlkalkulationen mit wirtschaftlichen Scheitern führt, ist die große Staatsquote von etwa 55% in Deutschland. Staatsquote ist der Anteil der Staatskosten am gesamten Bruttoinlandsprodukt. Diese hat sich aufgrund der ausartenden Bürokratie, wie von Friedrich Hayek mit seinem Konzept der “Interventionsspirale” vorhergesagt, immer weiter erhöht.

“Jede Intervention erzeugt neue Probleme, die eine noch stärkere Intervention erforderlich machen, bis schließlich die Staatsmacht die Kontrolle über alle wirtschaftlichen Aktivitäten übernimmt.”

  • Nobelpreisökonom Friedrich August von Hayek

In den 1950ern lag die Staatsquote in Deutschland noch bei 30%. Inzwischen ist die Staatsquote in Deutschland bei etwa 55% angekommen. 

Im weltweiten Vergleich liegen die EU Länder inzwischen an der Spitze, weil sie Staatsausgaben und Bürokratie vor allen Dingen seit den 1990ern deutlich angezogen haben. Ausreisser ist Irland, weshalb die großen Unternehmen wie Amazon und Apple ihre Europasitze auch in Irland pflegen.

Länder wie Schweiz, Singapur, Irland und USA haben Staatsquoten deutlich unter 40%.

Warum ist das wichtig? Weil man als Unternehmer wissen muss, dass eine hohe Staatsquote hohe Besteuerung und hoher bürokratischer Aufwand aufgrund von staatlichen Regulierungen bedeutet.  In Deutschland übersetzt sich eine 55%ige Staatsquote in eine 45-55%ige Steuerlast, die jedes Produkt und jede Dienstleistung in Deutschland betrifft. Kurz gesagt: Von jedem €, den du von deinem Kunden bekommst gehen etwa 50 Cent an den Staat.

Hinzu kommt noch der bürokratische Aufwand, den der Unternehmer FÜR den Staat erledigen muss.

Eine Umfrage des deutschen Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) deutet darauf hin, dass Selbstständige im Schnitt etwa 20 % ihrer Arbeitszeit für solche vom Staat ausgelagerten Verwaltungsaufgaben aufwenden müssen. 

Eine Studie des SAGE Instituts von 2019 fand heraus, dass kleine Unternehmen, einschließlich Freiberufler, bis zu 10 Stunden pro Woche (ca. 25 % der Arbeitszeit) mit administrativen Aufgaben wie Buchhaltung, Rechnungsstellung und Steuern verbringen. Das entspricht rund 500 Stunden pro Jahr, die nicht für ihre Kernarbeit genutzt werden können.

Laut einer Studie der Europäischen Kommission aus 2020 verbringen kleine und mittelständische Unternehmen, zu denen auch viele Freiberufler zählen, 16 % bis 30 % ihrer Zeit mit der Erfüllung von regulatorischen Anforderungen.

Eine weitere Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln zeigt, dass besonders in hoch regulierten Branchen, wie dem Gesundheitswesen oder der Beratung, der administrative Aufwand 30 % der Arbeitszeit betragen kann. Hier sind insbesondere die Anforderungen an Datenschutz (z. B. DSGVO) und die Dokumentation von Verträgen und Abrechnungen belastend.

Das zeigt sich im gesundheitlichen Bereich mit dem immer höheren Anteil an Juristen und Bürokraten an den Gesamtkosten. Deshalb sagen wir inzwischen auch immer, dass die Medizin in Europa regiert wird von Juristen und Bürokraten, und nicht mehr von Medizinern.

Konkret bedeutet das, dass man als Unternehmer (im Gesundheitsbereich) aufgrund der hohen Staatsquote nur etwa 70% seiner Zeit mit dem wirklichen Geldverdienen verbringen kann, und von dem wirklich verdienten Geld bleiben dann nur etwa 50% übrig. Das bedeutet, dass man als Unternehmer nur etwa 35% seiner Zeit, Energie und Aufmerksamkeit wirklich in Geld verwandelt, und der Rest geht an den Staat und die Erfüllung von Staatsaufgaben.

Wenn man also in Deutschland ein Gewerbe betreiben möchte, dann muss man das wissen und in seiner ökonomischen Kalkulation beherzigen.

Von jedem Euro, den man verdient gehen erstmal 19% Umsatzsteuer runter, dann 30% Administrationsaufwand, und dann wird das restliche Geld nochmal weiter versteuert.

Wer sowohl den bürokratischen Aufwand, als auch die Steuerlast nicht adäquat einkalkuliert, der wird nicht glücklich als Unternehmer in Deutschland. 

Leider führt das natürlich dazu, dass die Preise für die Endkunden viel höher sind, als sie eigentlich sein müssten. Man muss sich gründlich überlegen, in Deutschland unternehmerisch aktiv zu werden. Wir empfehlen es nur, wenn du eine besondere Bindung an Deutschland hast.

Die Wirtschaftlichkeitsrechnung

Damit du einen klaren Überblick über alle Steuerlasten für deine vernünftige ökonomische Kalkulation hast, haben wir dir einen simplen Steuerrechner entwickelt. 

Gib einfach ein, was dein Angebot für den Endkunden kosten soll, gib ein, was du deinem Arbeitnehmer dafür zahlen möchtest (vielleicht bist du ja auch selber dein eigener Arbeitnehmer), was sonst für Kosten anfallen (anteilige Miete, Materialien etc.) und dann kannst du im Detail sehen wieviel Geld wirklich übrig bleibt, nachdem der Staat sich seinen Anteil genommen hat. 

Ein Angebot ist dann wirtschaftlich, wenn du Arbeitnehmern 50€+ brutto zahlen kannst und ein Unternehmerprofit von über 30% übrig bleibt. Sollte dies nicht der Fall sein, wird man immer wieder in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.

Anleitung zur Nutzung des Wirtschaftlichkeitstools

  1. Daten eingeben: Beginne damit, deine individuellen Werte in die Eingabefelder einzutragen:
    • Bruttoumsatz: Trage den Gesamtbetrag ein, den du von deinem Kunden für die Dienstleistung erhältst.
    • Bruttolohn des Arbeitnehmers: Gib das Gehalt an, das du für diese Dienstleistung an den Arbeitnehmer zahlst.
    • Zeitinvest des Arbeitnehmers: Fülle hier die Stundenanzahl aus, die der Arbeitnehmer für die Leistung benötigt.
    • Bürokratieaufwand (%): Schätze den zusätzlichen Verwaltungsaufwand in Prozent ein.
    • Weitere Kosten: Erfasse alle zusätzlichen Ausgaben, die für die Dienstleistung anfallen.
  2. Berechnung starten: Klicke auf „Berechnen“, um die Auswertung zu starten. Das Tool berechnet automatisch alle relevanten Werte und zeigt dir eine übersichtliche Zusammenfassung aller Abgaben und Steuern.
  3. Ergebnisse verstehen: Sieh dir die berechneten Werte an:
    • Umsatzsteuer, Nettoumsatz, Lohnkosten und Unternehmenssteuern: Du erhältst eine detaillierte Aufschlüsselung aller Abzüge.
    • Wirtschaftlichkeitsprüfung: Das Tool zeigt dir, ob die Wirtschaftlichkeitsfaktoren erfüllt sind:
      • Bruttostundenlohn ≥ 50 €: Ein grünes Checkmark (✅) zeigt die Erfüllung, ein rotes Kreuz (❌) bedeutet Unterschreitung.
      • Profitquote ≥ 30 %: Auch hier erkennst du sofort, ob dieser Faktor erreicht wird.
  4. Zusammenfassung prüfen: In der Endauswertung siehst du den Anteil des Einkommens, den du, deine Arbeitnehmer und der Staat erhalten, sowie die relativen Bürokratie- und Zusatzkosten.
  5. Erneute Berechnungen durchführen: Du kannst jederzeit Änderungen an deinen Eingabedaten vornehmen und die Berechnung erneut starten, um verschiedene Szenarien zu testen.
Wirtschaftlichkeitstool