“Selbstbestimmte Bildung ohne Schulpflicht” mit Maike Kraiss der Akademie Selbstbestimmte Bildung
„Ich will nicht in die Schule“ – Wenn Kinder den Bildungswandel einfordern
Ein Gespräch mit Maike Kraiss über Schulpflicht, Menschenwürde und die Kraft selbstbestimmter Bildung
Der Moment, der alles veränderte
Es war kein dramatischer Aufschrei, keine Revolte, sondern ein ruhiger, klarer Satz:
„Ich will nicht in die Schule. Ich kann mir alles selbst beibringen.“
Als Maike Kraiss diesen Satz von ihrem fünfjährigen Sohn hörte, begann eine Reise, die nicht nur ihr Familienleben, sondern ihr gesamtes Weltbild verändern sollte. Was zunächst wie ein kindlicher Trotz erschien, entpuppte sich als tiefer Ausdruck eines Bildungsverständnisses, das im Kern menschlich ist – und im deutschen Schulsystem kaum Platz findet.
Schule oder Bildung?
Was viele nicht wissen: Die Schulpflicht steht nicht im Grundgesetz. Sie ist in den Ländergesetzen geregelt – und sie gilt kompromisslos. Dabei ist das, was sie sichern soll – das Recht auf Bildung – ein Menschenrecht, das eigentlich vielfältiger und individueller gelebt werden müsste.
„Schule ist ein möglicher Bildungsort – aber nicht der einzige. Für viele junge Menschen ist sie nicht der richtige“, sagt Kraiss im Gespräch.
Die staatliche Schulpflicht lässt kaum Raum für Alternativen. Dabei zeigt sich immer wieder: Lernen funktioniert nicht durch Zwang, sondern durch innere Motivation. Und genau daran fehlt es vielen Kindern – nicht, weil sie faul wären, sondern weil sie in ein System gezwängt werden, das ihre Bedürfnisse übergeht.
Wenn Bildung zur Ordnungswidrigkeit wird
Eltern, die dem Wunsch ihrer Kinder folgen, nicht mehr zur Schule zu gehen, stehen in Deutschland schnell vor einem rechtlichen Minenfeld. Bußgelder, Gerichtsprozesse, Gespräche mit dem Jugendamt – all das gehört zum Alltag der Familien, die Maike Kraiss begleitet.
„Die Eltern, die wir unterstützen, haben oft alles versucht. Sie haben ihre Kinder ermutigt, gedrängt, manchmal sogar mit Gewalt zur Schule gebracht – bis sie selbst erkannt haben, dass sie damit die Verbindung zu ihrem Kind verlieren.“
Was bleibt, ist die Entscheidung zwischen zwei Übeln:
Gewalt gegen das eigene Kind – oder eine Ordnungswidrigkeit begehen.
Selbstbestimmte Bildung – was bedeutet das?
Selbstbestimmte Bildung bedeutet nicht, Kinder sich selbst zu überlassen. Im Gegenteil: Es bedeutet, sie in ihrem individuellen Entwicklungsprozess zu begleiten, sie ernst zu nehmen und ihnen zu vertrauen.
Maike Kraiss spricht von einem neuen Rollenverständnis:
Eltern als Begleiter statt Befehlsempfänger des Systems. Kinder als vollwertige Menschen mit eigenem Willen und Bedürfnissen.
Dabei geht es nicht nur um Lerninhalte, sondern um ein tiefes Verständnis von Würde, Autonomie und Verbindung. Denn nur wer sich spürt, kann wirklich lernen.
Bildung als Persönlichkeitsentwicklung – für die ganze Familie
„Selbstbestimmte Bildung in Deutschland zu leben, ist Persönlichkeitsentwicklung auf höchstem Niveau.“
Dieser Satz bringt auf den Punkt, worum es geht: Nicht nur die Kinder verändern sich – auch die Eltern. Sie durchlaufen einen intensiven inneren Prozess, stellen ihre Werte infrage, räumen mit eigenen Prägungen auf. Sie lernen, Grenzen zu setzen, Verantwortung zu übernehmen und sich gegen gesellschaftliche Erwartungen zu behaupten.
In diesem Wandel gesunden viele Familien – nicht nur emotional, sondern auch körperlich. Denn der Stress, der durch das permanente Funktionieren-Müssen entsteht, verschwindet. An seine Stelle tritt Verbindung, Leichtigkeit – und echte Lebendigkeit.
Und wie geht das praktisch?
Der Weg raus aus der Schule ist nicht einfach – aber möglich.
Die Akademie für selbstbestimmte Bildung, die Maike Kraiss gegründet hat, begleitet Eltern auf diesem Weg. Sie bietet:
- Einzelgespräche für Orientierung am Anfang
- Seminare mit rechtlichem & praktischem Grundwissen
- Langfristige Begleitung für den Weg durch Gespräche mit Schulamt, Jugendamt & Gerichte
- Vernetzung mit anderen Familien, die diesen Weg gehen
- Best Practices & Mindset-Arbeit, um Sicherheit und Klarheit zu gewinnen
„Du brauchst einen langen Atem – aber du wirst nicht allein gelassen.“
Warum das Thema uns alle betrifft
Was in den Familien passiert, die sich für selbstbestimmte Bildung entscheiden, ist ein Mikrokosmos für einen viel größeren gesellschaftlichen Wandel. Es geht um:
- Freiheit vs. Zwang
- Würde vs. Funktionieren
- Individuum vs. System
In einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen körperlich und seelisch erschöpft sind, in der Kinder schon in der Grundschule Burnout-Symptome zeigen, brauchen wir neue Wege. Und diese Wege beginnen bei der Bildung.
Maikes Vision
Maike Kraiss träumt nicht von einer Welt ohne Schule. Sie träumt von einer Welt, in der Schule ein Angebot ist – nicht ein Zwang. In der Bildung wieder bedeutet: sich selbst bilden, aus dem Inneren heraus. In der Lernen verbunden ist mit Freude, Sinn und echter Entwicklung.
„Junge Menschen können alles werden – wenn sie verstanden haben, dass sie selbst ihr Leben in der Hand haben.“
Kontakt & Links
Akademie für selbstbestimmte Bildung
Website: https://akademie-selbstbestimmte-bildung.de
Instagram: @akademie_selbstbest_bildung
Weiterführend:
MOJO Perspektivwechsel – Chronisch Gesund: Grundausbildung Regenerationsmedizin
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Weil Gesundheit und Bildung zwei Seiten derselben Medaille sind.
Fazit
Der Bildungswandel beginnt nicht in Ministerien – sondern in Familien.
Nicht mit einem Gesetz – sondern mit einem Satz:
„Ich will nicht in die Schule.“
Die Frage ist nicht, ob wir den Mut haben, diesen Satz zu hören – sondern ob wir den Mut haben, ihm zu folgen.
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