Gesunder Dialog

Deutschlands Zukunft gestalten – Kritisches Denken oder Kritische Theorie?


Wenn Meinungsräume enger werden und kritisches Denken verschwindet

Etwas Grundlegendes verändert sich in unserer Gesellschaft. Die Grenzen des Sagbaren werden immer enger, und was noch gesagt werden darf, scheint zunehmend von unsichtbaren Regeln bestimmt zu werden. Diskurse, die früher selbstverständlich waren, geraten heute unter Verdacht. Fragen nach biologischen Geschlechtern, Sicherheitsbedürfnis, Heimatgefühl oder der Souveränität einer eigenen Kultur werden zunehmend als “problematisch” eingestuft. Wer diese Themen anspricht, riskiert nicht nur soziale Ächtung, sondern in einigen Fällen auch Berufsverluste oder Zensur in sozialen Netzwerken.

Gleichzeitig beobachten wir ein beunruhigendes Phänomen: Das, was früher als Grundlage jeder modernen Demokratie galt – das kritische Denken – scheint immer mehr zu verschwinden. Doch wodurch wurde es ersetzt? An die Stelle des freien Denkens tritt eine Form der Dogmatisierung. Ein neues „Normal“ hat sich etabliert, das die freie Reflexion durch starre Ideologiekritik ersetzt.

Das kritische Denken, das uns befähigt, Argumente logisch zu durchdenken, Sachverhalte neutral zu analysieren und unbequeme Fragen zu stellen, wird systematisch verdrängt. Es macht Platz für eine neue Art des Denkens, die weniger auf Logik als auf Ideologiekritik, Dekonstruktion und Machtanalysen beruht. Diese Denkweise hat einen Namen: Kritische Theorie.

Die Kritische Theorie, die in den 1920er Jahren von der Frankfurter Schule (Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse) entwickelt wurde, hat sich seit der Re-Education Deutschlands nach 1945 in die Bildungssysteme, Medien und öffentliche Diskurse eingeschlichen. Während das kritische Denken nach Wahrheit und Klarheit strebt, hinterfragt die Kritische Theorie permanent die Machtverhältnisse, Diskurse und Begriffe – und tut dies mit einer missionarischen Absicht: die Gesellschaft zu verändern.

Der radikale Gegenentwurf zum kritischen Denken war geboren.

Die Entnazifizierung, die große Zensur und die Einführung der Kritischen Theorie

Nach 1945 unternahmen die Besatzungsmächte unter der Leitung der USA die so genannte Entnazifizierung. Ziel war es, die Ideologie des Nationalsozialismus zu entfernen und die deutsche Gesellschaft auf eine demokratische Grundlage zu stellen. Doch diese kulturelle Umerziehung ging weit über die politische Ebene hinaus. Es ging um eine Umformung des kollektiven Bewusstseins der Deutschen – eine kulturelle und geistige Transformation.

1. Die Zensur nach 1945

  • Zensur von Büchern und Medien: Über 34.645 Buchtitel wurden aus den öffentlichen Bibliotheken, Schulen und Universitäten entfernt. Die Alliierten erstellten sogenannte “Listen der auszusondernden Literatur”, die festlegten, welche Werke “problematisch” waren. Betroffen waren nicht nur Propaganda-Schriften des NS-Regimes, sondern auch Werke, die mit deutscher Identität, Heimat und Kultur assoziiert wurden.
  • Verbote von Begriffen und Konzepten: Begriffe wie “Volksgemeinschaft”, “Heimat” und “deutsche Identität” wurden aus dem öffentlichen Diskurs entfernt. Es entstand ein Tabu, über diese Themen zu sprechen. Selbst wenn diese Begriffe in einem positiven, wertneutralen Sinne genutzt wurden, galten sie als verdächtig.
  • Zensur der Medien: Zeitungen, Verlage und Rundfunksender durften nur mit einer Lizenz der Alliierten arbeiten. Jeder, der kritische Fragen zu den Besatzungsmächten stellte oder die Besatzungspolitik infrage stellte, lief Gefahr, zensiert zu werden.

2. Rolle der Frankfurter Schule

Die Frankfurter Schule war der strategische Motor der kulturellen Umerziehung. Diese Umerziehung fand auf Basis der kritischen Theorie statt, die sich zum Ziel gesetzt hat, die ökonomischen Ideen des Marxismus in konkrete, neue Gesellschaftsordnungen zu übersetzen, den so genannten Kulturmarxismus. Während sich das kritische Denken mit der Analyse einer Botschaft auseinandersetzt, befasst sich die kritische Theorie mit den Machtverhältnissen von Botschafter und Empfänger und verändert so den Diskurs von einer empirischen Wahrheitsfindung in einen normativen Klassenkampf. Während das kritische Denken alles kritisieren darf, darf innerhalb der kritischen Theorie immer nur “der Unterdrücker” kritisiert werden, niemals aber “der Unterdrückte”. Einer kritischen Beleuchtung eines Wahrheitsgehaltes dieses hypothetischen Klassenkampfes entzieht sich die kritische Theorie und lehnt an diesem Punkt jeden Dialog ab und analysiert Individuen immer im Kontext ihrer “Gruppenzugehörigkeit” um dann das Denkwerkzeug des “Klassenkampfes” auch einsetzen zu können. So werden Konflikte zwischen Mann vs. Frau, Arm vs. Reich, sowie Schwarz vs. Weiss inszeniert.

“Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.”

  • Der erste Satz des kommunistischen Manifests von Karl Marx. 

Viele der führenden Köpfe der Frankfurter Schule – wie Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Herbert Marcuse – waren während des Krieges in die USA ins Exil gegangen. Nach 1945 kehrten sie zurück und übernahmen zentrale Positionen in Universitäten, kulturellen Institutionen und Bildungseinrichtungen.

Die Ideen der Kritischen Theorie flossen direkt in die Bildungspläne deutscher sozialwissenschaftlicher und pädagogischer Bildung ein. Ziel war es, die alten “autoritären Denkmuster” der Deutschen zu brechen und sie zu “mündigen Bürgern” zu erziehen. Doch was als “Mündigkeit” verkauft wurde, führte in der Praxis zu einer ideologischen Kontrolle des Denkens.


Der “lange Marsch durch die Institutionen”

Der Begriff “langer Marsch durch die Institutionen” geht auf den Marxisten Rudi Dutschke, einen Anführer der 68er-Bewegung, zurück. Die Idee war, dass man nicht durch Revolution die Gesellschaft verändern müsse, sondern durch die Infiltration der Institutionen – vor allem der Bildungssysteme, Medien und Justiz.

Doch die Wurzeln dieser Strategie reichen weiter zurück. Bereits die Frankfurter Schule hatte das Ziel, die Universitäten als Keimzellen gesellschaftlicher Veränderung zu nutzen. Universitäten wurden zu Ideologieschmieden, in denen Begriffe wie “Patriarchat”, “Herrschaft” und “Unterdrückung” zur zentralen Analysekategorie wurden. Anstatt die neutrale Suche nach Wahrheit zu fördern, setzte sich die Forderung nach einer politisch-ideologischen Wissenschaft des marxistischen Klassenkampfes durch.

Heute sehen wir die Folgen: Immer mehr Menschen ziehen sich in innere Rückzugsräume zurück, weil der Diskursraum so eng geworden ist, dass jede Äußerung zur Gefahr wird. Gleichzeitig dominieren diejenigen den öffentlichen Diskurs, die die Prinzipien der Kritischen Theorie verinnerlicht haben: Dekonstruktion, Canceln, Diskurskontrolle. Was als Umerziehung zur “Mündigkeit” gedacht war, hat sich in eine Umerziehung zur Gehorsamkeit verwandelt.

Doch warum passiert das? Was hat die Kritische Theorie mit dieser Entwicklung zu tun? Und was können wir tun, um wieder Raum für kritisches Denken zu schaffen? Dieser Artikel geht den Wurzeln dieser Entwicklung auf den Grund – und zeigt Wege auf, wie wir die Souveränität des Diskurses zurückgewinnen können.


Das Phänomen der engen Meinungsräume

Die Anzeichen sind unübersehbar: Meinungsräume werden enger. Menschen, die früher offen über Themen wie biologische Geschlechter, nationale Identität oder Sicherheitsbedürfnisse diskutierten, erleben heute eine Welle der Ablehnung. Das Phänomen zeigt sich in verschiedenen Bereichen:

  1. Debatte über biologische Geschlechter:
    • Aussagen wie “es gibt zwei biologische Geschlechter” werden als transphob eingestuft. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die einst unstrittig waren, werden zum Gegenstand ideologischer Kämpfe.
    • Universitäten und Vorlesungsräume schließen sich für Redner mit “falschen Meinungen”. Wissenschaftler zensieren sich selbst, weil sie Sanktionen fürchten.
    • Selbst im privaten Bereich wächst die Sorge, die falschen Worte zu sagen, da soziale Medien wie Twitter oder Instagram öffentliche Empörungswellen auslösen können.
  2. Debatte über Heimat und Identität:
    • Worte wie “Heimat” oder “Volksgemeinschaft” sind tabuisiert. Wer diese Begriffe verwendet, riskiert, als Rechtsextremer gebrandmarkt zu werden – selbst dann, wenn es um Heimat als Ort der Verankerung oder Geborgenheit geht.
    • Diskussionen über nationale Souveränität (etwa Deutschlands Rolle in der EU) gelten als gefährlich. Kritiker der EU-Politik werden häufig als “Populisten” oder “Nationalisten” diskreditiert.
  3. Diskussion über Sicherheit und Kultur:
    • Das Bedürfnis nach Sicherheit (z. B. Kontrolle der Migration) wird in bestimmten Kreisen als rassistisch oder xenophob eingestuft.
    • Menschen, die sich für mehr Polizeipräsenz oder stärkeren Grenzschutz aussprechen, werden oft als Hardliner abgelehnt.
    • Der Wert einer eigenen, souveränen Kultur wird zunehmend als kulturalistisch oder hegemonial abgelehnt. Selbst der Begriff “deutsche Kultur” wird mit Vorsicht verwendet, um keine Debatte auszulösen.

Die Folgen des Langen Marschs durch die Institutionen

Mehr als 50 Jahre nach Rudi Dutschkes berühmtem Aufruf zum “Langen Marsch durch die Institutionen” stellt sich die Frage: War dieser Marsch erfolgreich? Eine ehrliche Analyse der heutigen Zustände in Bildung, Medien und Justiz zeigt, dass die damalige Strategie aufgegangen ist – allerdings nicht ohne unvorhergesehene Nebenwirkungen. Was als Revolution gegen das autoritäre Denken begann, hat sich heute zu einer neuen Form der Kontrolle entwickelt. In weiten Teilen der Gesellschaft herrscht ein Konsenszwang, der den freien Diskurs zunehmend einschränkt.

Die Institutionen, die einst Orte des kritischen Denkens und der freien Debatte waren, sind heute stark von normierten Gesellschaftsvorstellungen geprägt, die an marxistisch geprägte Deutungsrahmen erinnern. Begriffe wie „Gerechtigkeit“, „Diversität“, „Intersektionalität“ und „Hassrede“ dominieren die Diskurse. Was auf den ersten Blick wie Fortschritt aussieht, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als eine Normierung des Denkens, die der ursprünglichen Forderung nach freier Bildung und offener Debatte widerspricht.

Die marxistische Strategie des “Langen Marschs” hatte langfristige Auswirkungen, die bis heute spürbar sind. Sie zeigen sich vor allem in den Bereichen:

Bildung und Universitäten

Einst galten Schulen und Universitäten als Orte der freien Wissensvermittlung, des Diskurses und der Meinungsvielfalt. Doch heute zeigt sich ein anderes Bild: Die Bildungseinrichtungen sind stark ideologisiert und tragen die Spuren des “Langen Marschs” durch die Institutionen. Die einstige Forderung nach “antiautoritärer Erziehung” wurde in vielen Bildungskonzepten verankert.

  • Universitäten als Ideologieschmieden: Nach den 68er-Protesten übernahmen viele der ehemaligen Studenten Dozenten- und Professorenstellen an Universitäten. Sie formten die Bildungspolitik und setzten die Theorien der Kritischen Theorie in Lehrpläne um. Themen wie Gender-Studies, Postkolonialismus und Antidiskriminierungsforschung basieren auf diesen Grundlagen.
  • Safe Spaces anstatt kritischem Diskurs: Universitäten sind längst keine neutralen Orte der Wissenschaft mehr. Stattdessen gelten “safe spaces”, “Trigger-Warnungen” und “No-Platforming” als neue Normen. Anstatt kontroverse Diskussionen zu fördern, wird das Konzept der emotionalen Sicherheit (“safe spaces”) vorangetrieben. Studierende müssen vor “unangenehmen Meinungen” geschützt werden – was in der Praxis zur Einschränkung der Debatte führt. Bildung und wissenschaftliche Wahrheitsfindung ist per Definition ein unsicherer Raum des Unbekannten. Diese Räume der Erkenntnis wurden immer mehr ersetzt durch “Räume der Sicherheit” in denen persönliche Befindlichkeiten und “Trigger Warnungen” eine größere Rolle spielen als kritischer Diskurs und Reibung verschiedener Perspektiven.
  • Begriffe wie “toxische Männlichkeit”, “Privilegien-Check” und “kollektive Verantwortung” wurden in den schulischen Diskurs eingeführt.
  • Lehrpläne und Bildungsinhalte: Pädagogische Konzepte wie die antiautoritäre Erziehung basieren auf der Idee, autoritäre Strukturen in der Gesellschaft zu “brechen”. Lehrer und Erzieher wurden dazu ausgebildet, Hierarchien in Frage zu stellen und den Schülern das “Hinterfragen” der Elternautorität beizubringen. Dadurch wurden Eltern mehr und mehr nur zu “Erziehungsberechtigten”, während sich der Staat als “Erzieher” positionierte.
  • Die eigentliche Aufgabe der Bildung – die Vermittlung von objektivem Wissen und die Förderung von kritischem Denken – wird zugunsten der Vermittlung einer normativen Ideologie verdrängt. Widerspruch ist gefährlich: Wer als Student öffentlich gegen die neuen normativen Deutungsrahmen argumentiert, wird oft ausgegrenzt.
  • Freiheit der Lehre wird eingeschränkt, weil immer mehr wissenschaftliche Positionen als “diskriminierend” eingestuft werden.

Medien und Kultur

Die Medienlandschaft ist ein weiterer Schauplatz, an dem sich der Erfolg des “Langen Marschs” ablesen lässt. Medien waren einst Orte der Meinungsvielfalt und der pluralistischen Debatte. Heute sieht es oft anders aus. Abweichende Meinungen werden marginalisiert, während ein dominantes Narrativ unangefochten bleibt.

  • “Political Correctness”: Journalisten und Redaktionen orientieren sich zunehmend an “politisch korrekten” Begriffen und Sprachregelungen. “Politisch korrekt” wird wichtiger als “korrekt”.
  • Besetzung der Medien: Durch den Einfluss von Journalisten, die an den Universitäten von Dozenten mit Kritischer Theorie ausgebildet wurden, veränderte sich die mediale Berichterstattung. Themen wie “Hassrede”, “Cancel Culture” und “Diskurskontrolle” sind direkt mit dieser Entwicklung verbunden.
  • Unter dem Stichwort “False Balance” werden gezielt Gäste mit abweichenden Meinungen nicht eingeladen. Menschen, die unkonforme Ansichten zu Gender, Migration oder Klimapolitik vertreten, werden systematisch ausgegrenzt.
  • Plattformen wie YouTube, Twitter und Facebook greifen zunehmend ein und löschen auf Basis von marxistisch gefärbten EU Richtlinien Inhalte, die als “Hassrede” klassifiziert werden – selbst wenn es sich um wissenschaftlich fundierte Inhalte handelt.
  • Veränderung der Diskurse: Begriffe wie “Volksgemeinschaft”, “Heimat” oder “nationale Identität” wurden mit NS-Ideologie gleichgesetzt, obwohl diese Begriffe vorher eine neutrale, kulturelle Bedeutung hatten. Dies ist ein klassisches Beispiel der Dekonstruktion von Sprache, wie sie von der Kritischen Theorie gefordert wurde.
  • Statt Informationen zu vermitteln, betreiben viele Medien Haltungsjournalismus. Inhalte werden nicht neutral präsentiert, sondern durch eine ideologische Brille.
  • Kritische Journalisten riskieren, von der eigenen Redaktion abgelehnt zu werden. Redaktionen stellen zunehmend “Wertekataloge” auf, die festlegen, welche Sichtweisen erlaubt sind.

Justiz und Verwaltung

Auch die Justiz bleibt vom “Langen Marsch” nicht unberührt. Eigentlich sollte die Justiz als unabhängige Instanz gelten, die für Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz eintritt. Doch zunehmend wird die Justiz instrumentalisiert, um politische Normen zu stärken.

  • Gesetzliche Rahmenbedingungen: Durch den Einstieg in Positionen in Ministerien und Behörden wurden neue gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen. Dazu gehören Gesetze zu Hassrede, Antidiskriminierung und Diversität, die auf den Grundideen der Kritischen Theorie beruhen.
  • Neue Gesetze wie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) verpflichten Plattformen, Inhalte zu löschen, die als “Hassrede” eingestuft werden. Doch diese Definition ist oft vage und dehnbar, was zu einem Breiteneffekt der Zensur führt. Begriffe wie “Hass” und “Hetze” sind so unklar definiert, dass selbst legitime Kritik entfernt werden kann.
  • Verlust der Unschuldsvermutung: Es gibt keine ordentliche gerichtliche Prüfung, sondern private Plattformen entscheiden, was gelöscht wird. Bürger haben keine Möglichkeit, sich zu verteidigen, bevor ihre Aussagen entfernt werden.
  • Antidiskriminierungsgesetze gelten in beide Richtungen – theoretisch. Doch in der Praxis wird oft – im Sinne der kritischen Theorie- nur der Schutz von Minderheiten priorisiert.
  • Beweislastumkehr: Wenn jemand behauptet, aufgrund seiner Hautfarbe oder seines Geschlechts diskriminiert worden zu sein, muss der Arbeitgeber oder Vermieter beweisen, dass keine Diskriminierung vorlag. Dies führt zu einem Übermaß an Klagen sowie einer zweifelhaften Beendigung der Unschuldsvermutung..
  • In der Justiz sind Konzepte wie “Intersektionalität” mittlerweile Grundlage der Rechtsprechung. Dadurch entstehen Ungleichgewichte, bei denen bestimmte Gruppen bevorzugt behandelt werden.
  • Gerichtsurteile zu Meinungsäußerung (z. B. bei umstrittenen Aussagen in sozialen Medien) fördern den Eindruck, dass Richter zunehmend normative gesellschaftliche Positionen vertreten, anstatt neutral zu bleiben.
  • Cancel Culture und Diskurskontrolle: Die Debattenräume werden immer enger, weil der öffentliche Diskurs durch Regeln zur politischen Korrektheit eingeschränkt wird. Dies entspricht genau der Vorstellung des “Langen Marschs”, da der Diskurs zunehmend durch Sprache und Begriffe kontrolliert wird.
  • Privilegierung von Minderheiten: Die Justiz konzentriert sich zunehmend auf den Schutz von Minderheiten, während der Schutz der Meinungsfreiheit der Mehrheit zurücktritt. Unternehmen und Institutionen ändern ihre Einstellungspraktiken, um “diverse Bewerber” zu bevorzugen, selbst wenn diese nicht die besten Qualifikationen mitbringen.
  • Effekt auf den Arbeitsmarkt: Arbeitgeber sind vorsichtig, wenn sie Bewerbungen ablehnen, da sie Klagen wegen Diskriminierung befürchten. Quotenregelungen und Diversitätsvorgaben führen zu einer Verdrängung des Leistungsprinzips.

Kritisches Denken vs. Kritische Theorie – ein entscheidender Unterschied

Kritische TheorieKritisches Denken
Ziel: Dekonstruktion von Machtverhältnissen, normative GesellschaftsveränderungZiel: Logische, rationale Reflexion, neutrale Wahrheitsfindung
Analysiert Machtverhältnisse von Botschafter und EmpfängerAnalysiert Wahrheitsgehalt der Botschaft
Bezieht sich auf kollektive MachtstrukturenBezieht sich auf individuelle Reflexion
Ziel: Veränderung der GesellschaftZiel: Selbstbestimmtes Denken, Suche nach Wahrheit
Bewertet Begriffe und Gesellschaftsstrukturen als problematischErforscht Begriffe und erkennt sie als Werkzeuge des Denkens
Setzt auf emotionale MobilisierungSetzt auf rationale Argumentation

Das kritische Denken ermöglicht es Menschen, ihre eigenen Überzeugungen zu überprüfen, logische Fehler zu erkennen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die Kritische Theorie verfolgt ein anderes Ziel: Sie will die Gesellschaft dekonstruieren, um bestehende Machtverhältnisse zu ändern. Begriffe werden neu besetzt, Sprache wird als “Unterdrückungsinstrument” betrachtet, und Diskurse werden kontrolliert.


Was bedeutet das für Deutschlands Souveränität?

Wenn kritisches Denken durch Kritische Theorie ersetzt wird, verliert eine Gesellschaft ihre Fähigkeit zum Dialog und zur Selbstreflexion. Menschen, die ihre Meinungen nicht mehr öffentlich äußern, weil sie Angst vor sozialer Ächtung haben, können sich nicht mehr als mündige Bürger beteiligen. Das Ergebnis:

  • Verlust der kulturellen Souveränität: Eine Gesellschaft, die ihre eigene kulturelle Identität nicht mehr reflektieren kann, verliert die Kontrolle über sich selbst.
  • Verlust der Diskursfähigkeit: Themen wie Heimat, Familie und Sicherheit sind essenziell für die kulturelle Selbstbestimmung. Wenn diese Begriffe tabuisiert werden, können die Bürger nicht mehr über ihre Zukunft diskutieren.
  • Verlust der gesellschaftlichen Resilienz: Eine Gesellschaft, die ihre Debattenkultur verliert, ist leichter manipulierbar. Ohne freien Diskurs kann keine gesunde Demokratie existieren.

Fazit: Müssen wir uns Sorgen machen? Ja!

Das, was früher als kritisches Denken bekannt war, wurde durch die Kritische Theorie ersetzt. Statt zu fragen: “Was ist wahr?” fragen viele heute: “Wer unterdrückt hier gerade wen?“. Statt Wahrheit zu suchen, wird Sprache dekonstruiert und Diskurse kontrolliert. Das führt zu Selbstzensur und der Angst, das Falsche zu sagen.

Wir brauchen eine Rückkehr zum kritischen Denken. Es geht nicht darum, gegen Vielfalt oder Toleranz zu sein – sondern darum, dass alles diskutierbar bleiben muss. Auch Heimat, Sicherheit und kulturelle Identität müssen frei debattierbar sein. Wenn die Meinungsräume zu eng werden, entsteht keine Vielfalt – sondern Dogma und Konformität.

Die unfalsifizierbare Idee des Klassenkampfes sortiert Menschen in identitätspolitische Kategorien und spielt sie so gegeneinander aus. Eine Kultur des freien, kritischen Denkens und des individuellen Ausdrucks hingegen ist das wertvollste Werkzeug gegen jede totalitäre oder übergriffige Ideologie.

“Die Kampflinie zwischen Gut und Böse verläuft nicht zwischen ‘uns’ und ‘den Anderen’, sondern durch das Herz eines jeden Menschen.” – Aleksandr Solschenizyn 

Eine souveräne Kultur ist nicht die, die sich selbst zensiert, sondern die, die furchtlos und ohne Überheblichkeit frei denkt und frei spricht.

“Das Grundgesetz vertraut auf die Kraft der freien Auseinandersetzung als wirksamste Waffe auch gegen die Verbreitung totalitärer und menschenverachtender Ideologien.” – Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 4. November 2009

Die entscheidende Frage lautet: Wollen wir eine Kultur der freien Diskussion im Sinne des kritischen Denkens – oder eine Kultur des Klassenkampfes mit Selbstzensur im Sinne der kritischen Theorie?

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  1. Sehr guter und interessanter Artikel, hatte von der “Kritischen Theorie” zuvor noch nicht gehört. Es freut mich immer Dinge zu lesen, wo man merkt, dass grundsätzlich über Sachverhalte nachgedacht wird, heutzutage gefühlt kaum noch zu finden. Vielen Dank!