Funktionelle Störungen: Einer der größten Misserfolge der Medizin

Ein kürzlicher Kommentar von Richard Smith im British Medical Journal erregte viel Aufmerksamkeit und erfährt unsere volle Unterstützung. Wir behandeln viele Menschen mit “funktionellen Störungen”. Wir teilen nicht ganz seine Einschätzung, dass diese nicht objektivierbar oder messbar wären, aber wir teilen seine Einschätzung, dass diese von der Akutmedizin aktuell nicht adäquat adressiert werden. Das ist einer der Gründe warum wir den medizinischen Zweig der Regenerationsmedizin eröffnet haben.

Und wir teilen auch seine Einschätzung, dass Gemeinschaft ein wichtiger Schlüssel zur vollen Regeneration ist. Deshalb ist das MOJO Institut für Regenerationsmedizin sowohl digital als auch physisch vor Ort voll auf Gemeinschaft ausgerichtet.

Einleitung

Etwa ein Drittel der Patienten, die neurologische oder gastrointestinale Ambulanzen besuchen, haben funktionelle Störungen. Das bedeutet, dass keine körperliche Ursache mit Hilfe von Mikroskopen, Scannern oder Blut- oder Gentests festgestellt werden kann. Diese Patienten gehören zu einer Gruppe, die die Medizin mehr als jede andere Gruppe enttäuscht hat.

Die Bedeutung von Funktionsstörungen

Funktionsstörung ist der beste Begriff für diese Zustände, aber Kategorisierungen wie psychosomatisch, psychogen, Konversionsstörung und früher auch Hysterie wurden verwendet. Da Hysterie mit Frauen assoziiert wird, ist der Begriff eindeutig inakzeptabel, und das Präfix “psycho” ist nicht hilfreich. Jedes Symptom, kann auf eine Funktionsstörung zurückzuführen sein. Paralyse, Blindheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Koma, Zittern, Hautausschläge, Atemnot, Brustschmerzen, Herzrasen, Blasenprobleme, Durchfall, Bauchkrämpfe usw. können alle auf Funktionsstörungen zurückgeführt werden, die keine sichtbare organische, anatomische Ursache haben. Eine umfangreiche Liste von Symptomen könnte fast endlos fortgesetzt werden. Die aktuelle Akutmedizin lebt in einem anatomischen Paradigma und hat noch kein Gefühl, keine Infrastruktur, kein System und keine Methoden für den Umgang mit funktionellen Störungen. Deshalb haben wir die Regenerationsmedizin gegründet. Damit schaffen wir die notwendigen Methoden, Formate und Systeme um Menschen mit “funktionellen Störungen” adäquat helfen zu können.

Das MOJO Modell der Regenerationsmedizin beschreibt ganz konkret die dynamischen Zusammenhänge zwischen Nervensystem, Immunsystem und Stoffwechsel und kann daher “funktionelle Störungen” diagnostizieren und auch therapieren.

Die tiefere Verbindung zwischen Körper und Geist

Es fällt vielen schwer zu akzeptieren, dass mentale Aktivität etwas so Extremes wie ein Koma, Anfälle oder Blindheit verursachen kann, wenn keine körperliche Ursache gefunden wird. Die Symptome sind jedoch genauso “real” und schwerwiegend wie bei einer nachweisbaren körperlichen Ursache. Es ist ein Fehler zu denken, dass die Symptome “nicht real”, “nur in Gedanken” oder sogar erfunden sind. Die Trennung von Körper und Geist ist nicht hilfreich, da der Körper eindeutig betroffen ist. Auch die Zuschreibung von Symptomen an “Stress” ist ein Fehler. Eine eindrückliche Fallbeschreibung zu einer Patientin, die regelmässig “Schlaganfälle” mit körperlicher Lähmung bekommen hat, wofür die Akutmedizin keine Ursache identifizieren konnte, findest du bei den MOJO Stories. Mit Hilfe der Regenerationsmedizin konnte diese Patientin innerhalb von einer Sitzung sofort Hilfe finden. Sie ist seitdem Anfallsfrei.

Die Organ-Hirn-Achse, die vom parasympathischen Anteil des vegetativen Nervensystem vermittelt wird ist messbar und therapiebar.

Ursachen und Einflussfaktoren

Das Verständnis dafür, wie Menschen diese Symptome entwickeln, ist begrenzt, aber der Ausgangspunkt ist in der Regel eine Art von psychischer Belastung. “Embodied Cognition” ist eine Theorie, die besagt, dass Sensorik- und Motoriksysteme mit kognitiver Verarbeitung integriert sind. Der Körper ist mit weißem Rauschen erfüllt, so dass immer Symptome gefunden werden können, wenn man nur intensiv genug sucht. Diese Symptome werden dann mit bekannten Krankheiten oder sogar Krankheitsbildern verbunden. Die Sichtweise auf Krankheit ist gesellschaftlich geprägt und hängt von Trends, Wissen, Bildung, Zugang zu Informationen und der individuellen Erfahrung mit Krankheit ab.

Die Auswirkungen der Medizin auf Patienten

In der Regel suchen Patienten bei körperlichen Beschwerden zunächst einen Arzt auf, der dann eine körperliche Krankheit ausschließen muss. Die Patienten werden einer Reihe von Tests unterzogen, von denen einige aufgrund von Fehlalarmen oder statistischen Abweichungen “abnormale” Ergebnisse liefern können. Dies kann bei den Patienten Ängste auslösen und zu weiteren Tests führen, um körperliche Krankheiten auszuschließen. Viele Patienten ziehen den Schluss, dass “etwas ernsthaft falsch sein muss, wenn so viele Tests durchgeführt werden”. Oft beginnt dann der Zyklus von Besuchen bei verschiedenen Spezialisten, was zu weiterer Verunsicherung führen kann.

In der Regenerationsmedizin zeigen wir auf wie eng Körper und Geist zusammenhängen und wie eine Erkrankung körperlich sein kann, auch wenn die Akutmedizin keine organische Ursache findet. Im Rahmen der Regenerationsmedizin finden wir häufig funktionelle Ursachen auf Ebene des Nervensystems, des Immunsystems und/oder des Stoffwechsels.

Die Bedeutung der Gemeinschaft für die Heilung

Eine Gemeinschaft, die ohne Verurteilung zuhören und Unterstützung bieten kann, ist der Schlüssel zur besten Chance auf Genesung. Es sollte ein holistischer Blick auf die Gesundheit eingenommen werden, mit Akzeptanz für Unvollkommenheit und Scheitern sowie dem Verzicht auf eigene Interessen. Oftmals haben Menschen mit Funktionsstörungen bessere Chancen auf Heilung in traditionellen Gemeinschaften, in denen sie Unterstützung anstelle von Verurteilung finden. Die Medizin muss sich bemühen, diese Gemeinschaftsunterstützung zu replizieren. Die Regenerationsmedizin geht voran damit therapeutische Gemeinschaften zu erschaffen und wissenschaftlich fundiert und gezielt für den Heilungserfolg einzusetzen.

Zusammenfassung

Funktionsstörungen sind eine komplexe und oft fehlverstandene Gruppe von Erkrankungen. Die Trennung von Körper und Geist ist nicht hilfreich, da sich Symptome auf überschneidende Weise manifestieren können. Jede geistige Aktivität erfordert biochemische Materie. Jedes körperliche Symptome beeinhaltet einen inneren Umgang damit. Die Medizin muss einen holistischen Ansatz wählen, der die gezielte Analyse und ganzheitliche Therapie funktioneller Störungen mit einschliesst und Gemeinschaften schaffen, in denen Patienten ohne Vorurteile gehört und unterstützt werden.

Quelle

Smith, R. (2023). “Functional disorders”: one of medicine’s biggest failures. BMJ, 380, p221. https://doi.org/10.1136/bmj.p2

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  1. Ein kürzlicher Kommentar von Richard Smith im British Medical Journal erregte viel Aufmerksamkeit und erfährt unsere volle Unterstützung. Wir behandeln viele Menschen mit “funktionellen Störungen”. Wir teilen nicht ganz seine Einschätzung, dass diese nicht objektivierbar oder messbar wären, aber wir teilen seine Einschätzung, dass diese von der Akutmedizin aktuell nicht adäquat adressiert werden. Das ist einer der Gründe warum wir den medizinischen Zweig der Regenerationsmedizin eröffnet haben.

    Und wir teilen auch seine Einschätzung, dass Gemeinschaft ein wichtiger Schlüssel zur vollen Regeneration ist. Deshalb ist das MOJO Institut für Regenerationsmedizin sowohl digital als auch physisch vor Ort voll auf Gemeinschaft ausgerichtet.
    Etwa ein Drittel der Patienten, die neurologische oder gastrointestinale Ambulanzen besuchen, haben funktionelle Störungen. Das bedeutet, dass keine körperliche Ursache mit Hilfe von Mikroskopen, Scannern oder Blut- oder Gentests festgestellt werden kann. Diese Patienten gehören zu einer Gruppe, die die Medizin mehr als jede andere Gruppe enttäuscht hat.

  2. Mega cool, danke für den Artikel! Da sind spannende Perspektivwechsel drin und er macht auch klar, dass wir für Heilung ein ganz neues und auch ergänzendes Gesundheitssystem brauchen.