Entzündung wichtiger als Cholesterin bei Herzerkrankungen
Einführung
Inflammation (Entzündung) und Hyperlipidämie (erhöhte Cholesterinwerte) können wichtige Risikofaktoren für zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse sein. Statine, die zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten zur Senkung des Cholesterinspiegels gehören, können sowohl die Entzündung als auch die Cholesterinwerte beeinflussen. In einer neuen Studie wurde untersucht, ob die Entzündungsmarker C-reaktives Protein (CRP) und die Cholesterinwerte bei statinintoleranten Patienten Vorhersagefaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse sind.
Ziel der Studie
Das Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob die Entzündungsmarker CRP und die Cholesterinwerte bei statinintoleranten Patienten Risikofaktoren für zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse sind und ob das Medikament Bempedoic Acid, das sowohl die Cholesterinwerte als auch die Entzündung verringern kann, eine ähnliche Wirksamkeit bei allen Ausgangswerten für CRP und Cholesterin zeigt.
Methodik
Die Studie, bekannt als “CLEAR-Outcomes” (Cholesterol Lowering via Bempedoic Acid, an ACL-Inhibiting Regimen Outcomes Trial), umfasste 13.970 statinintolerante Patienten. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip entweder mit Bempedoic Acid oder einem Placebo behandelt und für einen Zeitraum von etwa 40,6 Monaten beobachtet. Die Cholesterinwerte und CRP-Messungen wurden zu Beginn der Studie erfasst. Anschließend wurden die Patienten in verschiedene Quartile eingeteilt, um das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse basierend auf ihren Ausgangswerten für CRP und Cholesterin zu analysieren.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass CRP ein stärkerer Vorhersagefaktor für kardiovaskuläre Ereignisse und Mortalität war als die Cholesterinwerte. Patienten mit hohen CRP-Werten hatten ein signifikant erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, kardiovaskuläre Todesfälle und alle Todesfälle im Vergleich zu Patienten mit niedrigen CRP-Werten. Das Verhältnis zwischen Cholesterinwerten und kardiovaskulären Ereignissen war geringer und zeigte keine signifikante Beziehung zu kardiovaskulärer Mortalität und allgemeiner Mortalität.
Schlussfolgerungen und klinische Bedeutung
Diese Studie bestätigt, dass Entzündungsmarker wie CRP ein stärkerer Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse bei statinintoleranten Patienten sind als die Cholesterinwerte. Die Behandlung mit Bempedoic Acid zeigte unabhängig von den Ausgangswerten für CRP und Cholesterin eine ähnliche Wirksamkeit bei der Verringerung des kardiovaskulären Risikos. Dies unterstreicht die Bedeutung der Entzündungshemmung als möglichen therapeutischen Ansatz zur Reduzierung von kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten, die keine Statine vertragen.
Kliniker sollten daher bei der Wahl geeigneter Maßnahmen zur Vorbeugung von kardiovaskulären Ereignissen sowohl auf die Cholesterinwerte als auch auf Entzündungsmarker wie CRP achten. Eine Kombinationstherapie, die sowohl Cholesterin als auch Entzündungen anspricht, könnte die beste Option sein, um das Risiko von kardiovaskulären Ereignissen weiter zu senken.
Quelle
Ridker PM, Lei L, Louie MJ, et al. Inflammation and Cholesterol as Predictors of Cardiovascular Events Among 13 970 Contemporary High-Risk Patients With Statin Intolerance. Circulation. 2023;148:00-00. DOI:10.1161/CIRCULATIONAHA.123.066213
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